Fluglärm


Nein zum Ausbau des Düsseldorfer Flughafens


Wie wird der geplante Flughafenausbau in Düsseldorf aussehen? - Das erfahren die Anwohner im Duisburger Süden erst in einigen Wochen. Die öffentliche Auslegung der Erweiterungspläne verzögert sich weiter. Der Grund: Vor der Veröffentlichung müssen noch die benötigten Gutachten aufeinander abgestimmt werden. Der Flughafen Düsseldorf plant seit Jahren einen Ausbau. Die Anwohner im Duisburger Süden befürchten dadurch mehr Fluglärm und mehr Dreck. Sicher ist auch in Fischeln mit mehr Fluglärm zu rechnen.
Quelle Radio Duisburg 30.8.2015

Betreiber will Starts von 45 auf bis zu 60 pro Stunde erhöhen. Kommunalpolitiker sprechen sich im Ausschuss
dagegen aus.


Über die parteipolitischen Grenzen hinweg lehnen die Krefelder Kommunalpolitiker die Ausbaupläne des Flughafens Düsseldorf ab. Das haben die Mitglieder des Umweltausschusses erneut bekräftigt.

Vom Flughafen gewollt ist eine Erhöhung möglicher Starts und Landungen von 45 auf bis zu 60 pro Stunde. Außerdem sollte die Nordbahn flexibler genutzt werden dürfen. Sie ist als Ersatzbahn in Spitzenzeiten definiert. Der Begriff "Spitzenzeit" wird allerdings großzügig interpretiert: Bis zu 50 Prozent der Flüge dürfen über diese Bahn abgewickelt werden. Den Bedarf meldet der Flughafen zurzeit wöchentlich an, eine Bestimmung, die er als Einschränkung empfindet und gerne ändern will. Aufs Jahr gerechnet soll die 50-prozentige Nutzung nachgewiesen werden.

Der Protest auf diese Wünsche folgte unmittelbar. Stadtspitzen und Bürgerinitiativen befürchteten, dass die Nordbahn vor allem im Sommer intensiver genutzt würde also gerade in den Monaten, in denen sich viele Menschen im Freien aufhalten.
Seit der ersten Vorstellung des Entwurfs in den umliegenden Kommunen hat die Flughafen-Geschäftsführung ihren Entwurf modifiziert. Sie wolle sich verpflichten, die Vergabe der Starts und Landungen gleichmäßig auf das Jahr zu verteilen. Außerdem werde die Nutzung der Nordbahn "unter Berücksichtigung des aktuellen Koordinierungsstands wöchentlich im Voraus" festgelegt und der Genehmigungsbehörde übermittelt. Die Zahl der Stunden pro Woche, in denen die Zwei-Bahn-Kapazität koordiniert wird, soll auf 50 Prozent der Betriebszeit (56 Stunden pro Woche) begrenzt bleiben. Dies sei der aktuelle Stand, teilte die Verwaltung im Umweltausschuss mit.

Krefeld wehrt sich gemeinsam mit den Nachbarn gegen eine noch stärkere Belastung der Bürger durch Immissionen. Im Juni wurde eine interkommunale Arbeitsgruppe gebildet, im August ging ein entsprechender Appell von allen an die Ministerpräsidentin. Ursprünglich sollte das Genehmigungsverfahren im Sommer eingeleitet werden. Jetzt rechnet man mit einem Termin im Frühjahr 2015.
Quelle: WZ

Noch mehr Flugbewegungen

Airportpläne


Flughafen Düsseldorf: Städte bereiten Klage vor
Air Berlin plant bereits mehr Flüge ein

Die Anzeichen verdichten sich, dass es in Düsseldorf künftig mehr Flüge geben darf. Air Berlin hat die neuen Zeitfenster schon fest eingeplant. Die Anrainer-Kommunen wollen das nicht hinnehmen.

Offiziell entscheidet NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) frühestens 2017. Aber faktisch sind die Würfel wohl schon gefallen: Der Minister will den Antrag des Düsseldorfer Flughafens auf deutlich mehr Flugverkehr offenbar durchwinken. Demnach müssen die Anwohner-Gemeinden mit dem Lärm von gut 50 zusätzlichen Flügen pro Tag rechnen - zu Spitzenzeiten soll die Zahl der möglichen Starts und Landungen pro Stunde von 47 auf 60 steigen.

Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft richtet ihren Flugplan bereits darauf aus: "Wir planen fest mit den neuen Möglichkeiten in Düsseldorf ab dem Jahr 2017, wenn die neue Betriebsgenehmigung gilt", sagte der neue Air-Berlin-Chef Stefan Pichler im Interview mit unserer Zeitung. Nach geheimen Gesprächen mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) Ende Februar und Flughafenchef Ludger Dohm Anfang dieser Woche ist Pichler nach eigenen Angaben nun "sicher, dass der Flughafen mehr Starts und Landungen genehmigt bekommt".

Verkehrsminister Groschek selbst hatte Ohrenzeugen zufolge schon beim Neujahrsempfang des Flughafens angedeutet, dass er einer Kapazitätserweiterung positiv gegenüberstehe. Sein Ministerium bestreitet das und betont, dass sich Groschek vor Beendigung des Verfahrens dazu nicht öffentlich äußert. Vorgesehen sind noch mehrere Anhörungen und Erörterungen. Auch der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) gilt als Befürworter der zusätzlichen Flugbewegungen. Die Stadt Düsseldorf ist Miteigentümerin des Flughafens.

Ausdehnung des Flugbetriebes am Düsseldorfer Flughafen - 80 Bürger sind der Einladung zu einer Infoveranstaltung gefolgt

In der Hochschule Niederrhein fand am 6. Februar die Informationsveranstaltung der Flughafengesellschaft zur Kapazitätserweiterung des Düsseldorfer Flughafens statt. Neben Ratsmitgliedern nahmen auch zahlreiche Vertreter der Krefelder Bürgervereine teil.

Beim Düsseldorfer Flughafen handelt es sich um den drittgrößten in Deutschland. Um konkurrenzfähig zu bleiben, sollen die Flugbewegungen erhöht werden. 318 000 Flugbewegungen wären möglich und geplant sind 80 % davon, nämlich 252 000. Das bedeutet gerade für den Westen und den Süden Krefelds eine Erhöhung des Fluglärms. 20 Millionen Euro sollen für Lärmschutzmaßnahmen ausgegeben werden.
Christoph Lange, der Vorsitzende des Vereins "Bürger gegen Fluglärm" sagt, dass eine derartige Erhöhung der Flugbewegungen eine Erhöhung des Fluglärms von 33 % in die Nachtstunden hinein bedeutet. Krefeld ist nicht in die Fluglärmschutzzone mit einbezogen und Karl-Heinz Renner, Ratsherr von den Krefelder Grünen forderte Düsseldorf auf, Lärmmessgeräte in Krefeld zu installieren.

Hans Butzen, Ratsherr von der Krefelder SPD sagt, dass sich der Rat mit dem Planfeststellungsverfahren beschäftigen und sich mit einer Resolution anderen Städten, dazu gehört beispielsweise Essen, anschließen wolle. Vertreter einzelner Krefelder Bürgervereine schlugen vor, dass sich der Düsseldorfer Flughafen im Bereich der Billigflüge mit den Flughäfen Weeze und Köln / Bonn zusammen-schließen solle. So würde der Westen Krefelds vom Fluglärm entlastet werden. Der Vertreter des Düsseldorfer Flughafens wich in keinster Weise von seinen Ideen ab und erwartet nun über 2000 Einwendungen gegen das Vorhaben des Düsseldorfer Flughafens.

Nun werden wir sehen, wie sich die Sache entwickelt und inwiefern wir als Bürgerverein Fischeln uns zu diesem Thema einbringen können.

Über neue Entwicklungen werden wir die Bürger auf dem Laufenden halten und an dieser Stelle darüber informieren.



Die Fluglärm-Gegner reagieren empört auf die absehbare Vorentscheidung. Christoph Lange, Sprecher der Initiative "Bürger gegen Fluglärm", sagte: "Der Verkehrsminister hat sich als Chef der Genehmigungsbehörde neutral zu verhalten." Lange drohte: "Wir werden das Genehmigungsverfahren sehr genau beobachten und im Zweifel einen Befangenheitsantrag stellen."

Auch die Nachbargemeinden richten sich auf einen Rechtsstreit mit dem Land ein. "Es gibt bereits eine Arbeitsgruppe der Anrainer-Gemeinden, die Vorbereitungen für eine mögliche Klage trifft", sagte die Bürgermeisterin von Meerbusch, Angelika Mielke-Westerlage (CDU). In einer Fluglärmkommission hatten gerade erst zwei Drittel der Nachbargemeinden gegen die Kapazitätserweiterung gestimmt.

In Köln wollte die rot-grüne Landesregierung noch bis Februar zugunsten der Anwohner ein Nachtflugverbot für Passagierflugzeuge durchsetzen, scheiterte damit aber an der Bundesregierung. In Düsseldorf ist der Widerstand des Regierungslagers gegen die Ausbaupläne des Flugbetriebes deutlich kleiner. Der Frage nach ihrer Position in diesem Punkt weicht die SPD-Fraktion aus und verweist auf den Minister. Nur die Grünen lehnen die Kapazitätserweiterung klar ab. Konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Anwohner wie im Fall Köln, wo die Grünen sogar den Rechtsweg anstreben wollten, haben sie in Düsseldorf bislang aber nicht ergriffen.

Umweg über Krefeld bleibt

Beim Thema Fluglärm muss Fischeln zusammenstehen
von Benedikt Lichtenberg
(Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Fischeln und Mitglied des Rates der Stadt Krefeld)

Die Düsseldorfer Flughafengesellschaft gibt sich einige Mühe, ihren Kritikern den Wind aus den Tragflächen zu nehmen. Das zumindest muss man zugestehen, und dafür gebührt den Betreibern auch ehrlich empfundene Anerkennung.

Immerhin setzt man sich mit Kritikern sachlich auseinander selbstverständlich ist das nicht. Die Fakten, wie sie der Flughafen schildert, sind dabei die Folgenden:
Die Fluglärmbelastung ist in den vergangenen Jahren eher zurückgegangen als angewachsen. Nach 228.000 Bewegungen im Jahre 2008 befindet sich der Airport Düsseldorf seither im Sinkflug. Allein zwischen 2012 und 2013 hat sich sie Zahl der Starts um mehr als sieben Prozent verringert. Zudem spielt den Anwohnern in die Hände, dass heute deutlich leisere Maschinen auf dem Markt sind, während ältere und damit lautere Modelle ausrangiert wurden. Zudem starten und landen Flugzeuge hauptsächlich gegen den Wind und damit zumeist über Lohhausen oder über Tiefenbroich. Das vergangene Jahr habe aufgrund ungünstiger Windströme eine Ausnahme gebildet, so der Flughafen zu 34 % habe man Ostwindlagen gehabt und daher mehr Starts in die entgegengesetzte Richtung verzeichnen müssen.

Von den Weststarts streiften rund 27 % auch Gellep-Stratum; maximal zwei Prozent erfassten auch den Stadtbezirk Fischeln. Nun mag das die Perspektive der reinen Fakten sein. Die Aufgabe der Politik ist jedoch noch eine andere: Sie muss auch den subjektiven Wahrnehmungen der Menschen Rechnung tragen. Zum Vergleich zwei Beispiele aus der Kommunalpolitik: Laut Polizei ist der Krefelder Theaterplatz "kein Kriminalitäts-schwerpunkt". Unsere Bürger sehen das anders: Sie beobachten offenen Drogenhandel und verlangen zu Recht ein aktiveres Vorgehen.
Oder nehmen wir das Thema Wohnungseinbrüche: Sie sind in unserer Stadt zuletzt deutlich zurückgegangen, die Aufklärungsquote hat sich verdreifacht. Doch die Leute sind besorgt das kann die Politik nicht ignorieren. Und so ist es auch mit der subjektiv wahrgenommenen Lärmbelastung durch den Düsseldorfer Flughafen: Die Menschen in Fischeln können keinen Rückgang erkennen, im Gegenteil.

Nicht wenige klagen mir, dass sie morgens durch Fluglärm aus dem Bett geworfen werden und spät abends aus denselben Gründen nicht einschlafen können. Doch jenseits des "Subjektiven" gibt es nun Anzeichen dafür, dass der Flughafen auch objektiv zu einem neuen Start ansetzt mit der geplanten Kapazitätserweiterung auf bis zu sechzig Flugbewegungen pro Stunde. Deren Zahl ist bislang auf fünfundvierzig begrenzt. Dieses Begehren entspricht den Vorhaben der "Kommission für ein nationales Luftverkehrskonzept", die selbst in einer Überschrift des wirtschaftsfreundlichen "Handelsblattes" als "gut getarnter Lobbybeitrag" skizziert werden. Kein Wunder, dass sich da die "Lufthansa"-Aktien gut entwickeln. Doch die Anwohner starren ins Luftloch. Denn auch das bisherige Nachtflugverbot in Düsseldorf soll aufgeweicht werden.

Dabei kommt selbst der Flughafen Frankfurt mit einer entsprechenden Regelung bestens zurecht. Doch in Düsseldorf sollen nun mehr Starts und Landungen am frühen Morgen
und am späten Abend her und genau das ist es, was die Anwohner jetzt schon beklagen. Die Unterstützung des nordrhein-westfälischen Verkehrsministers hat die Betreibergesellschaft bereits. Nun hat sich der Chef des Düsseldorfer Flughafens, Thomas Schnalke, in Krefeld einer Diskussion mit Bürgern gestellt. Dafür verdient er Anerkennung und Respekt. Ich habe dabei die Gelegenheit genutzt, ihm noch einmal die Sorgen der Fischelner vorzutragen. Insbesondere habe ich auch die Aufstellung zusätzlicher Messgeräte verlangt. Ich bin gespannt, ob die Betreiber diesem Ansinnen entsprechen werden. Denn möglicherweise werden solche Anlagen Erkenntnisse zu Tage fördern, die bislang noch keine Berücksichtigung gefunden haben.
In jedem Fall wird die Kommunalpolitik am Thema dranbleiben. In der jüngsten Ratssitzung haben wir eine Resolution gegen mehr Lärmbelastung verabschiedet. Nur wenn wir entschlossen für unsere Interessen einstehen, haben wir auch die Chance, Gehör zu finden.
FiWo 22.02.2014

Veränderung der Route


Fluglärm: Umweg über Krefeld bleibt
Der CDU-Politiker für Krefeld im EU-Parlament, Karl-Heinz Florenz, drängt auf eine Veränderung der Flugroute Modru ab Flughafen Düsseldorf über Krefeld. Die Deutsche Flugsicherung räumt dem Vorstoß nur wenig Chancen ein. Auch über 2013 hinaus werden Krefelder im Süden und Westen der Stadt mit dem Lärm von Flugzeugen leben müssen, die aus Richtung Flughafen Düsseldorf kommen.

Wegen zeitlicher Verzögerungen beim Ziel eines einheitlichen europäischen Luftraums ist eine Verschiebung der Flugroute Modru 5 T, die Krefeld eigentlich schon Ende vergangenen Jahres entlasten sollte, nicht in Aussicht. Dies hat der CDU-EU-Abgeordnete für den Niederrhein, Karl-Heinz Florenz, nach einer Anfrage bei Europäischen Kommission mitgeteilt. Bürgerinitiativen im Krefelder Westen, Meerbusch und Tönisvorst kämpfen für eine Verlegung der Route. Seit Jahren sind die Stadt Krefeld sowie andere Städte im Umkreis von Fluglärm betroffen, der durch die am Flughafen Düsseldorf geflogene Umwegroute Modru 5 T entsteht. Hintergrund: Flugzeuge, die aus Deutschland kommen, müssen beim Punkt Modru, wenn sie belgischen Luftraum erreichen, eine Höhe von 8 600 Meter haben. Zur Erreichung dieser Höhe müssen sie in Deutschland einen Umweg von 60 Kilometern fliegen - nach dem Start des Flugzeugs am Düsseldorfer Airport zunächst geradeaus, vor dem Bundesautobahn-Kreuz Kaarst in einer Rechtskurve nach Nordwesten, zwischen Osterath und Willich über die Edelstahlwerke Krefeld und den Ostrand von St .Tönis, dann in einer Linkskurve nördlich um Kempen herum in südwestliche Richtung zum Wegepunkt Modru bei Heinsberg. Dies sorgt nicht nur für Lärmbelastung, sondern setzt zusätzliches CO2 frei und schädigt das Klima, argumentiert Dietrich Aeuer von der Tönisvorster Initiative gegen Fluglärm.

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