Was kommt auf Fischeln zu?

Mehrfach in den letzten Jahren hat der Bürgerverein auf bestehende und kommende Herausforderungen an die Verkehrsinfrastruktur hingewiesen.

Eine der bereits seit langer Zeit bestehenden Herausforderungen ist der Kfz-Verkehr von über 13.000 Fahrten täglich auf der Kölner Straße mit einem Anteil Durchgangsverkehr bis zu 55%, wie jetzterneut im Handlungskonzept erwähnt.

Dazu kommen zusätzliche Verkehrsströme aus und in das in Planung befindliche Wohngebiet Plankerheide mit bis zu 650 Wohneinheiten, Schule, Sportanlagen, Kindergarten , einem weiteren Gewerbegebiet an der Kölner Straße / A44 der laufenden Expansion im Gewerbegebiet Fichtenhain mit mind. 700 Arbeitsplätzenden Wohngebieten Süd-West und Krützboomweg - hier entstehen bis zu 200 Wohneinheiten sowie laufender und kommender Innerraumverdichtung im Ortskern. 

Nach Vorstellung von Mobilitäts-, Fahrrad- und Handlungskonzept sowie ersten Ideen für das Baugebiet Plankerheide, in denen viele Aspekte und Ideen vom Bürgerverein begrüßt werden, wurde erneut vom Bürgerverein ein überfälliges „Übergreifendes Verkehrskonzept“ für Fischeln gefordert.

Warum ist dies aus unserer Sicht nötig?

Weil wir befürchten, dass in Zukunft die vorhandenen Straßen deutlich mehr Verkehr aufnehmen müssen und zwangsläufig als Umgehungsstraßen festgeschrieben werden.

Im Osten

Eichhornstraße

Raderfeld

Oberbruchstraße

Hafelsstraße

Wilhelmstraße

ggf. Philipp- Reis- Straße

Im Westen

Neuburgshof

Dohmenstraße

Willicher Straße

An de Welt

Erkelenzer Straße

Rosenstraße

Anrather Straße

Eine angedachte Wohnsammel-Straße durch das Baugebiet Süd-West allein ist, nach Auffassung des Bürgervereins, keine Lösung. Diese wird zwar in amtlichen Unterlagen als Umgehungsstraße im Westen bezeichnet, jedoch ist die vorgesehene Trassenführung nur bis zur Anrather Straße kontraproduktiv. Lt. Aussagen im Handlungskonzept wird damit mehr Verkehr in und über den Ortskern geführt. Dazu soll die Straße erst nach Fertigstellung der Häuser und Wohnungen in Angriff genommen werde.

Es braucht aber nicht nur eine tiefere Betrachtung zusätzlicher Verkehrsströme im Westen. Nachdem das Baugebiet Plankerheide nun vorrangig entwickelt werden soll, fehlt es auch an Lösungen für wachsenden PKW-, Lieferverkehr und Fahrräder im Osten. Hier ist zwar schon durch die schienengebundenen Linien U76, 041 und Buslinien eine ÖPNV-Versorgung gegeben.

Durch die vorgeschlagene Frequenzerhöhung der Bahnlinien in den nächsten Jahren wird die Attraktivität für Berufspendler mit PKW und Fahrrad zum Grundend zu fahren erhöht.

Für die per heute geschätzten zusätzlichen 400 Kfz und ca. 1200 Fahrräder, sowie den erhöhtem Verkehr von und zu Schule, Kindergarten, Sportanlagen und Pendler Parkflächen, neben dem Durchgangsverkehr, ist eine Lösung bislang nicht Gegenstand einer Planung.

Ohne ein übergreifendes Verkehrskonzept ist man offensichtlich bereit, die o.g. Straßen de factoals Umgehungsstraßen zu akzeptieren. Das sollte dann aber auch so den Anliegern dieser Straßen gesagt werden. Dazu gehört z.B. auch, dass für die Oberbruchstraße mit dem rechtskräftigen BPLan 427 ein entsprechender Fluchtlinienplan - d.h. eine Vorgabe, die u.a. eine eventuelle Straßenverbreiterung zulässt, - bereits vorliegt.

Bei all dem ist nicht zu vergessen, dass es neben einer Betrachtung des zukünftigen Kfz-und Lieferverkehr Aufkommens in einem Verkehrskonzept auch um die Struktur und Errichtung von sicheren Rad-, Fußwegen und Querungen in einem übergreifenden Kontext geht.

Insofern fordert der Vorstand des Bürgervereins ein „Übergreifendes Verkehrskonzept“ und erachtet es als unverständlich, dass es bei all den Expansionsprojekten mit Häusern, Wohnungen und Gewerbeansiedlungen offensichtlich keine rote Linie gibt, obwohl ein solch überfälliges Gesamtkonzept nicht vorliegt oder zumindest parallel entwickelt wird.

Der in Bebauungsplänen zuweilen zu findende Satz

„Der zusätzliche Verkehr wird von den vorhandenen Straßen aufgenommen“ ist für den Bürgerverein keinesfalls eine akzeptable Lösung.

Der Bürgerverein Krefeld – Fischeln e.V. ist weiter bereit, für ein übergreifendes Verkehrskonzept an kreativen Lösungen von Verwaltung und Politik mitzuwirken und nimmt dazu gerne weiter Hinweise und Anregungen der Fischelner Bürgerschaft auf.

BV 1.3.2023