Neues Baugebiet
Neuer Anlauf für Riesen-Baugebiet
Wohnstätte-Chef Thomas Siegert hat in der Bezirksvertretung Fischeln Pläne präsentiert, wie das Baugebiet Fischeln Südwest entwickelt werden könnte. Damit wäre auch eine Finanzierung der umstrittenen Umgehungsstraße verbunden.
Eine Lösung für die Realisierung des wohl perspektivisch für Krefeld wichtigsten Baugebietes zeichnet sich ab. Thomas Siegert, Geschäftsführer der Wohnstätte Krefeld, hat in der Bezirksvertretung Fischeln Pläne für das Baugebiet Fischeln Südwest südlich der Anrather Straße präsentiert. Er zeigte insbesondere eine Lösung auf, wie die umstrittene Umgehungsstraße realisiert werden könnte.
Die Entwicklung von "Fischeln Südwest" ist in Krefeld ein Dauerbrenner: 327 000 Quadratmeter Fläche im Fischelner Südwesten sollen Bauland werden. Seit 20 Jahren bevorraten die Krefelder Wohnstätte und die Stadt Krefeld dort Grundstücke. Die Entwicklung scheiterte bislang jedoch an der fehlenden Umgehungsstraße, Südwestumgehung genannt. Jetzt könnte Bewegung in das Verfahren kommen.
Die Wohnstätte schlägt vor, im ersten Schritt ein Teilgebiet von rund 40 000 Quadratmetern zu entwickeln - ohne Umgehungsstraße. Die Dividenden-Gewinne aus dem Verkauf der Grundstücke sollen dann außerplanmäßig an die Stadt ausgeschüttet werden und im Gegenzug von der Stadt für den notwendigen Eigenanteil zum Bau der Umgehungsstraße zur Verfügung gestellt werden. Damit könnte dann die Vermarktung der restlichen Flächen möglich gemacht werden. Für die Stadt ein attraktives Geschäft: "Gewinne im zweistelligen Millionenbereich sind denkbar", sagt Siegert. Wie viele Wohneinheiten in Fischeln-Südwest insgesamt entstehen könnten, sei allerdings im Moment noch reine Spekulation, erklärt Wohnstätte-Chef Thomas Siegert.
"Die Idee ist eine einmalige Chance für die Fischelner, dass die Umgehungsstraße überhaupt gebaut wird", meint Siegert. Allerdings müsse für die Übergangsphase in Kauf genommen werden, dass der Verkehr für die rund 50 bis 70 Wohneinheiten, die ohne Umgehungsstraße in Fischeln-Südwest gebaut werden würden, über bestehende Straßen abgewickelt werden würde. Doch dadurch werde überhaupt erst die Möglichkeit geschaffen, dass dann die Umgehungsstraße gebaut werden und es damit eine nachhaltige Entlastung für die Kölner Straße geben würde. Siegert hofft, dass in das Bebauungsplanverfahren wieder Bewegung kommt, möglichst noch in diesem Jahr. "Wenn Anfang 2017 eine B-Plan-Reife vorläge, könnten wir 2017 die Grundstücke verkaufen, die Gewinnausschüttung an die Stadt könnte dann 2018 erfolgen." Die Stadt müsse parallel die öffentlichen Mittel für den Straßenbau beantragen.
Gespräche der Wohnstätte mit der Stadt seien noch ohne Ergebnis. "Die Vorlage ist in der Verwaltung noch zwischen Kämmerer und Baudezernat abzustimmen", sagt Siegert. Das bestätigt Ludger Walter von der Krefelder Verwaltung. "Die Grundsatzfrage, wie man einen Weg finden kann, die Entwicklung zu finanzieren, ist nicht geklärt." Das Projekt benötige eine Erschließung, die die Kölner nicht belaste. "Darüber, wie das funktionieren könnte, gibt es bisher keine abschließende verwaltungsinterne Meinung", berichtet Walter. Er könne der Bezirksvertretung daher aktuell auch kein Konzept vorstellen.
ZUSTIMMUNG
Weiterer Verlauf der Planung
Genehmigung Dass Krefeld sich in Fischeln entwickeln darf, ist auch im Gebietsentwicklungsplan (GEP) festgehalten: Drei Flächen in Fischeln darf die Stadt laut neuem GEP ausweisen: Fischeln-Südwest, südlich des Friedhofs und östlich der K-Bahn. Weil Krefeld im Umkreis Düsseldorfs liegt, gehören die Fischelner Gebiete zu insgesamt 30 GEP-Flächen, die per Ranking ausgewiesen werden. Die Flächen wurden ermittelt anhand von ÖPNV-Trassen.
Verlauf Offen ist noch, welchen Verlauf die Umgehungsstraße nimmt, wenn sie auf die Anrather Straße im nördlichen Teil des Plangebietes trifft. Schon lange sehen Pläne vor, die Straße zu verlängern und später auf die Straße Mühlenfeld in Fischeln zu führen, so dass es eine tatsächliche Südwest-Umgehung um den Fischelner Ortskern herum gäbe. Dies würde aber womöglich ein Zerschneiden des Fischelner Stadtparks bedeuten, weshalb davon zuletzt Abstand genommen wurde.
Quelle: RP 21.05.2015