SWK planen neue Niederflurhaltestellen
Seit sechs Jahren fahren in Krefeld neue Straßenbahnen, doch längst nicht alle Haltestellen sind für die behindertengerechte Niederflurtechnik bereit. Von den 164 Halten im Streckennetz der Stadtwerke Krefeld (SWK) sind erst 16 umgerüstet worden. Jetzt legen die Stadtwerke Pläne vor, welche acht Haltestellen in den kommenden beiden Jahren erneuert werden sollen. 4,3 Millionen Euro, davon 3,5 Millionen Euro Fördermittel, sollen in den Umbau der Haltestellen Schicks in Schicksbaum, Kapuzinerkloster und Inrath Siedlung, Bockum Friedhof, Grotenburg/Zoo, Stadtpark Fischeln, Fischeln Rathaus und Eichhornstraße investiert werden. Dies geht aus einer Unterlage für den Planungsausschuss (17 Uhr, Rathaus, Saal C 2) hervor, der sich erstmals in Gänze mit den neuen Plänen der Stadtwerke befasst.
Die Probleme bei den Haltestellen sind fast immer identisch: Hauptdefizite sind der fehlende Wetterschutz, schmaler Wartebereich und der Spalt zwischen Bordstein und Einstieg sowie die geringe Einstiegshöhe. Bisher liegen die alten Krefelder Bahnsteige auf einem Höhenniveau von 0 bis 12 Zentimetern. Da der Einstieg der neuen Niederflurbahn höher ist, kann die Bahn zum Beispiel von Rollstuhlfahrern nicht erreicht werden. Auch sind viele Haltestellen bisher weniger als 2,50 Meter breit und damit schmaler als in den Richtlinien vorgeben. Für den sinnvollen Einsatz der Niederflurtechnik ist es laut SWK notwendig, die Bahnsteighöhe auf 25 Zentimeter über Schienenoberkante anzuheben und das Spaltmaß zwischen Bahnsteig- und Einstiegskante im Türbereich auf sechs Zentimeter zu reduzieren.
Es gibt verschiedene Formen des Umbaus: Entweder werden die Bahnsteige neu mitten auf der Fahrbahn zu einer Mittelhaltestelle vereint oder, wo baulich nicht anders möglich, an den beiden Straßenrändern belassen. Außerdem gibt es kombinierte Bus- und Bahnhaltestellen, die im Regelfall direkt an Fußwege oder Radwege angrenzen. 40 Meter sollen die Haltestellen inklusive Rampe künftig im Regelfall lang sein, damit die Fahrgäste überall ein- und aussteigen können.
Die Pläne für die einzelnen Haltestellen in Fischeln im Detail:
Fischeln Rathaus
Es ist der wohl umstrittenste Haltestellenumbau: Geplant ist, dass die beiden Haltestellen versetzt angeordnet werden und die Fahrbahn neben den Gleisen angehoben wird, so dass die Fahrgäste barrierefrei ein- und aussteigen können. 431.000 Euro kostet die Maßnahme, von der die Planer sagen, dass es die "betrieblich und wirtschaftlich beste Lösung" sei. Zwar wird in Fischeln beklagt, dass direkte Zufahrten zu 30 Parkplätzen hinter Hafels/Krischer wegfallen. Die SWK aber betonen, dass die Parkplätze aus Richtung Süden noch erreicht werden können und die Autofahrer von den Parkplätzen aus weiter nach rechts abbiegen können. Auch 15 Parkplätze an der Kölner Straße fallen weg - die SWK glauben, dass so der Verkehr besser fließt. Sie betonen auch, dass mit dem Umbau der Haltestellen Eichhornstraße und Rathaus die Kölner Straße neues Asphaltpflaster erhält.
Stadtpark Fischeln (674.000 Euro)
Hier plant die Stadt eine Mittelhaltestelle. Die Straße wird dadurch wesentlich breiter, die Stadt muss Flächen (im Bereich des Jugendzentrums und des Autohandels) beanspruchen. 140 Meter lang ist der Ausbaubereich. "Durch die Neulage der Mittelhaltestelle muss der gesamte Verkehrsraum neu gegliedert werden", heißt es in einer Vorlage der SWK.
Eichhornstraße (465.000 €)
Eine kombinierte Bahn-/Bushaltestelle ist vorgesehen, die Haltestellen liegen an der nördlichen und südlichen Fahrbahnseite. Für die Maßnahme muss auch ein Fußgängerüberweg verlegt werden.
Die weiteren Niederflurhaltestellen sind geplant für Grotenburg/Zoo (688.000 €), Bockum Friedhof (539.000 €), Inrath Siedlung (333.000 €), Kapuzinerkloster(320.000 €) und Schicks (506.000 €).