Wie geht es in Fischeln weiter?
Wie geht es in Fischeln weiter?
In Krefeld werden jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt. Am 8. April steht im Krefelder Stadtrat der Beschluss eines neuen Flächennutzungsplans an
In einem Flächennutzungsplan ist ganz genau festgehalten, welche Grundstücke und Flächen WIE genutzt werden sollen. Dabei kann es sich um ein Gewerbegebiet, Wohngebiet oder eine landwirtschaftliche Fläche handeln. Nach 40 Jahren ist es endlich so weit: Krefeld erhält einen neuen Flächennutzungsplan, der durch die Politik und die Bezirksregierung genehmigt werden soll. Er soll die Entwicklung bis ca. 2030 abdecken. Schwerpunkte sind die Entwicklung der Dienstleistungs-standorte City, Fichtenhain, Uerdingen-Nord und die Sicherung der Industriestandorte Chempark, Stahldorf/Fischeln und Inrath-Nord. Auch der Hafen-Ausbau als trimodale Drehscheibe soll im Plan verankert werden. Waldflächen sollen gesichert und um 110 Hektar erweitert werden. Für neue Wohnungen sind in Fischeln 58 ha vorgesehen. Und hier gibt es jetzt Fragen. So berät die Bezirksvertretung Fischeln in der Sitzung am 26. März ab 17 Uhr im Fischeiner Rathaus über den Flächennutzungsplan (Die Sitzung ist öffentlich).
Der Förderverein Fischeiner Bruch spricht sich gegen die Ausweisung neuer Baugebiete östlich der K-Bahn aus: „Obwohl sich viele Bürger gegen eine Bebauung östlich der K-Bahn ausgesprochen haben, werden im neuen Flächennutzungsplan dort wieder Wohnbauflächen ausgewiesen. Sie sollen durch eine „Sammelstraße" erschlossen werden. Weder Natur noch Bodendenkmäler werden geschützt. Das Naherholungsgebiet soll vermeintlichen aus Düsseldorf „überschwappender" Zuzügler, die billiges Bauland suchen, geopfert werden. Allein vom Förderverein wurden Anfang 2013 der Bezirksvertretung 2735 Einwendungen gegen eine Bebauung des Fischelner Bruchs übergeben".
Diskussionsbedarf gibt es auch bei der Fischeiner SPD. „Die Auswirkungen auf Fischeln können gravierend sein, denn hier werden knapp die Hälfte (61,4 Hektar) der insgesamt 127,3 Hektar neuer Wohnbaufläche ausgewiesen, was einen Bevölkerungszuwachs durch Zuzug von ca. 4000 Einwohnern ermöglicht. Fischelns Einwohnerzahl würde dadurch um ca. 15 Prozent anwachsen", heißt es in einer Pressemitteilung der SPD Fischeln. Wenn aus Neubürgern Fischelner werden sollen, wie sollen die an der Peripherie entstehenden Neubaugebiete mit dem Ortskern verbunden werden? Wird die schon jetzt angespannte Verkehrssituation ins totale Chaos münden? Wo solle geparkt werden, wenn alle hier einkaufen und zum Arzt wollen? Müssen nicht erst sämtliche Potenziale im Ortskern entwickelt und ausgeschöpft werden, bevor immer mehr Natur und Landschaft zugebaut wird?
Über diese und andere Fragen möchte der SPD-Ortsverein Fischeln mit den Fischelner Bürgern diskutieren. Die Einladung richtet sich besonders an alle Fischelner Bürger, die sich mit ihren Anregungen, Bedenken und Ideen aktiv an der Zukunftsgestaltung ihres Ortsteiles beteiligen wollen. Die Veranstaltung findet am 9. April um 19 Uhr in der Gaststätte U 76 , Hees 84, 47807 Krefeld statt, sozusagen mit Blick auf die das potentielle Neubaugebiet Fischeln-Ost. Hauptreferent ist der planungspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Krefelder Stadtrat, Jürgen Hengst.
Extra-Tipp am Sonntag, 23.03.2014