Sitzung vom 26.03.2014
Bericht der Bezirksvertretung Fischeln (BzV) vom 26.03.2014
Bezirksvorsteherin Doris Nottebohm begrüßte alle Bezirks-vertreterinnen und -vertreter zu der letzten Sitzung vor der anstehenden Kommunal- und Europawahl am 25. Mai und bedankte sich bei allen für die gute und konstruktive Zusammenarbeit.
Besonderen Dank richtete sie an die ausscheidenden Mitglieder, die unabhängig vom Ausgang der Wahl von vornherein nicht mehr im Vorortparlament vertreten sein werden. Dies sind: Helmut Höffken (FDP), Klaus Lindner (CDU), Daniel Werner (Grüne) und Rainer Zimmermann (Grüne).
Schulverbund der beiden Fischelner Grundschulen Wimmersweg 21 und Stahldorfschule Vulkanstraße 264
Die seit längerer Zeit vorgesehene Zusammenlegung der beiden Grundschulen aus Fischeln und Stahldorf geht nun in die Beschlussphase. Ohne Diskussion hat die BzV dem nun ausgearbeiteten und abgestimmten Vorschlag einstimmig zugestimmt. Von den verschiedenen Alternativen mit anderen Schulen wurde schließlich die Variante Fischeln favorisiert. Am 8. April wird der Krefelder Stadtrat darüber beschließen. Doris Nottebohm wünschte allen, die zum Gelingen beigetragen haben, viel Erfolg. Die Zusammenlegung wurde erforderlich, weil die Stahldorfschule die vorgeschriebene Zweizügigkeit bisher nur sehr knapp erreicht hat und demnächst noch weniger Schulkinder haben wird. In den letzten fünf Jahren sank die Zahl der dortigen Schüler(innen) von 2009 kontinuierlich von 190 auf 161 im Jahr 2013. Bis 2018 werden dort wohl nur noch 148 Kinder zu erwarten sein. In der Schule Wimmerweg hingegen stieg die Schülerzahl in den letzten fünf Jahren leicht auf 297 an und wird in den folgenden fünf Jahren immer noch 268 Schulkinder haben. Mit gegenseitigem Ausgleich wird die Schule Wimmersweg dreizügig sein und die Stahldorfschule zweizügig. Ab 01. 08. 2015 soll die Fusion, die bereits jetzt schon teilweise praktiziert wird, erfolgen.
Straßenseitige Backsteinmauer der Rosenstraße 21 wird in die Denkmalliste eingetragen
Es mutet wie ein Schildbürgerstreich an. Auch wenn sich die Anlieger heftig gewehrt haben, sollte der wunderschöne Fußweg von der Straßen Krützboomweg über Arnold- Mock-Straße und An de Welt, wie vor 25 Jahren vorgesehen, bis zur Rosenstraße verlängert werden. Zusätzlich zu den inzwischen abgelehnten Einsprüchen der Anlieger
musste auch die Genehmigung der Denkmalbehörde eingeholt werden, weil die zu diesem Weg querstehende historische Backsteinmauer aus der Mitte des 19. Jahrhundert
dafür durchbrochen werden muss. Als nach langer Zeit alle juristischen und denkmalrelevanten Fragen geklärt waren und der Weg auf den letzten Metern mit einem Durchbruch durch die Mauer hätte gebaut werden können, hat die Stadt wegen des Nothaushaltes nun kein Geld mehr. Jetzt wird die Mauer, wie bereits das 1900 erbaute Haus, in die Denkmalliste eingetragen. Trotzdem könnte demnächst, wenn Krefeld wieder zu Geld gekommen ist, der Weg durch die Mauer hindurch weitergebaut werden.
Ersatzbaumpflanzung
Heftig ging es zu. Dabei wollten die Antragsteller von SPD, Grünen und Linken doch nur, dass die Bäume an Straßen, die in Fischeln aus allerlei Gründen gefällt werden, zahlenmäßig in Fischeln ersetzt werden. Die kontroverse Diskussion machte deutlich, dass es beängstigend ist, wie in Krefeld auf privaten und öffentlichen Flächen Bäume zu Hauf gefällt werden. Das ist nicht nur auf Baumkrankheiten beschränkt. Mattias Pasch vom Grünflächenamt erläuterte die Problematik: An Straßen sind in Krefeld mehr als 800
Standorte unwiederbringlich verloren und weitere 400 sind gefährdet. Dabei fallen 30 % der Bäume deshalb weg, weil in ihren Bereichen allerlei Kabel und unterirdischen Anlagen, vom Leitungsrecht geschützt, die Bäume absterben lassen. Für Nachpflanzungen an gleicher oder anderer Stelle hat die Stadt zzt. kein Geld. Ohne bürgerliche Beteiligung wird das wohl auf Jahre hinaus so weitergehen.
Errichtung einer Basisstation für Mobilfunk
In ca. 150 m Entfernung vom Haus Dohmenstraße 136 beabsichtigt die Firma Vodafone auf einer Weide einen Sendemast aus Schleuderbeton für Mobilfunk zu errichten. Er wird eine Gesamthöhe von 35,34 m haben. Die Betriebserlaubnis wird die Bundesnetzagentur erteilen.
Entwurf des Flächennutzungsplans (FNP)
Bauleitplaner Ludger Walter erläuterte den Sachstand und die Besonderheiten für Fischeln im Entwurf des neuen Flächennutzungsplan (FNP): Der FNP ist das wichtigste kommunale Instrument der Bauleitplanung, um die Entwicklung der Kommune zu koordinieren, die Flächen zukunftsfähig darzustellen und die städtebauliche Entwicklung zu steuern. Obwohl er unmittelbar kein Baurecht erzeugt, ist er trotzdem Ausgangspunkt für spätere Bebauungspläne. Der zzt. gültige alte FNP für Krefeld stammt von 1974 und ist mehrfach geändert worden. Nach dem Entwurf für den neuen FNP, der bis 2030 reichen soll, möchten nun die Stadtplaner in Krefeld 116,5 Hektar neue Wohnflächen ausweisen, davon allein in Fischeln 58 ha (Fischeln-Südwest 23 ha, Fischeln-Ost 17,7 ha und am sowie im freien Teil des jetzigen Friedhofs 17,3 ha). Damit könnte allein in Fischeln mit 4.000 neuen Bürgern besonders aus Düsseldorf der Einwohnerschwund der Stadt teilweise gestoppt werden.
Heftige Proteste gegen geplantes neues Baugebiet Fischeln-Ost
Während gegen die beiden neuen Baugebiete Fischeln-Südwest zwischen Willicher Straße und Hanninxweg sowie östlich am Friedhof keine Bedenken vorgebracht wurden, wurde das Gebiet Fischeln-Ost heftig kritisiert, weil es massiv ins Fischelner Bruch – Naherholungsgebiet, Luftschneise und Biotop – hineinreicht. In den ersten Entwürfen zum neuen FNP war eine Bebauung beiderseits der Oberbruchstraße vorgesehen, im jetzigen Schlussentwurf abgespeckt lediglich zwischen Oberbruchstraße und K-Bahn mit
einigen Sichtachsen. Baudezernent Martin Linne verteidigte bei einer früheren Sitzung der BzV einmal das Vorhaben mit den Worten: „Wir können doch die K-Bahn als innerstädtisches Verkehrsmittel nicht durch Felder fahren lassen.“ Das sahen viele Bürger ganz anders. Karin Lattrich vom Förderverein Fischelner Bruch unter viel Beifall: „Mit 2.735 Unterschriften gegen den unsinnigen Plan haben sich fast 18 % der Fischelner dagegen gewandt.“ Und Daniel Werner (Grüne) leidenschaftlich: „Die Innenstadt blutet aus, an den Stadträndern wird alles zugebaut und Fischeln wird zur Bauland-Hure von Krefeld zum Vorteil einiger Grundbesitzer.“ Johannes Eisenhuth (Linke) unterstrich diese Aussagen und fügte hinzu, dass im NRW-Vergleich in der Innenstadt jetzt bereits eine
überhöhte Leerstandsquote von 4,2 % entstanden ist. Viele Bürger beklagten in der Fragestunde den bereits jetzt herrschenden unerträglichen Schleichverkehr über Hees, Raderfeld und Oberbruchstraße und stellten die Frage: „Wie soll das nur werden, wenn weitere 4000 Bürger als Pendler von und nach Düsseldorf hinzukommen?“ Dagegen wagte Benedikt Lichtenberg (CDU) mit Ehrenwort die Prognose, dass Fischeln-Südwest als erstes bebaut würde. Abschließend wurde dann mit Mehrheit aus SPD, Grünen und
Linken als Stellungnahme ein Appell an die Stadt gerichtet, östlich der K-Bahn überhaupt keine neue Bebauung zuzulassen.
FiWo 05.04.2014