Geschichte des Ortes
Urkunde von Fischeln vom 24. Juni 973
Aus der Urkunde geht hervor: Balderik, Bischof von Utrecht, übergibt durch die Hand seines Advokaten an seine Schwägerin Frau von Nevelong und deren Söhne Balderic und Rudulphe zum fortdauernden Niessbrauch 45 Höfe in den Orten: Rura, Liethorp, Linne, Suletheim, Flothorp, Ascolon, Malicalieol und Curnelo die in der Nähe von Limburg, Maastricht und Roermond liegen. Außerdem übergibt er eine Stadt mit dem Namen Willere und eine Gemeinde Buochern; dazu die Hälfte einer Kirche mit 45 Gehöften und 190 Leibeigenen in Fischelo.
Karte mit Zoomfunktion
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Fischeln ist ein uralter Ort. Genaueres über die Frühzeit wissen wir nicht. Spuren von Menschen aus der mittleren Steinzeit (10000 - 3500 v. Chr.) hat man im Fischelner Raum entdeckt: man fand sieben Steinwerkzeuge, die vermutlich von durchwandernden Ureinwohnern zurückgelassen wurden. Auf dem Bild sehen Sie eine Karte mit der Gestalt der Gemeinde und Pfarre Fischelns im Jahre 1594 nach urkundlichen Angaben und Überlieferungen von J. Peter Lentzen.
Zukunft hat Herkunft - Ein Steinbeil aus dem 3. Jahrtausend v. Chr.
Der Bürgerverein wird künftig in lockerer Reihenfolge interessante Stücke und Dokumente aus dem Archiv des Bürgervereins (AK Heimat) vorstellen.
Aufgrund des schon länger andauernden Umbaus des Fischelner Rathauses – es soll einen barrierefreien Zugang erhalten – ist das Archiv des Bürgervereins im Rathaus derzeit leider nicht öffentlich zugänglich. Und das Starkregenereignis am 29.06.21 hat die Situation keinesfalls verbessert.
Deswegen stellen wir Ihnen künftig Online nun interessante Stücke vor. Mehr dazu...
Ein eisenzeitliches Grab gefunden
1929 wurde ein eisenzeitliches Grab (1000 - 650 v. Chr.) gefunden. Auf dem Molenhof (heute Gaststätte Gietz) stieß man im Jahr 1859 auf ein römisches Grab. 1887 legte man bei Bauarbeiten im Kellergewölbe des Pfarrhauses Gußmauerwerk frei, das mit römischen Ziegeln untermischt war, ja, man fand im Mauerwerk hellrote römische Backsteine. Vielleicht stand hier schon vor dem Pfarrhaus, das übrigens 1728 abbrannte, ein römisches Gebäude.
Möglicherweise stammt Fischeln aus der Zeit, als nach den Römern (ab 400 n. Chr.) die Franken hier zuhause waren? Im Süden der Gemeinde, dicht an der Grenze Willichs, hat es in grauer Vorzeit vermutlich einen fränkischen Herrenhof gegeben. Um 1700 wird diese Stelle das "Rothe Haus" genannt. Von dem Herrenhof ist nichts übrig geblieben. J. P. Lentzen schrieb 1860: "Die jetzt teilweise geschleiften Gräben zeigen noch deutlich die Stelle, wo der Hof gestanden hat". Heute ist dort Ackerland, das Flurstück heißt, 'Am Junkers': Nur ein rätselhaftes Rechteck (50 x 120m) im Flurstück erinnert an diesen Herrenhof. In einer Luftaufnahme von Fischeln aus dem Jahre 1971 ist das Rechteck ebenfalls zu erkennen.
Es hat seit urdenklichen Zeiten Menschen im Raum Fischeln gegeben. Ein Dorf Fischeln existierte wohl kaum vor Ende der Völkerwanderungszeit. Sicherlich entstanden vereinzelte Hofsiedlungen. Dörfer entwickelten sich erst, als die Grundherren einsam zwischen den Höfen Kirchen erbauten, wo sich dann Pfarrer, Küster, Wirt und Handwerker ansiedelten. Ähnlich wird es in Fischeln gewesen sein. Sicher hat es Fischeln schon vor 1000 n. Chr. gegeben. Eine Pfarrkirche (St. Clemens) wird schon im Jahre 943 zum ersten Mal erwähnt. Der Mönch Willibrord soll die Clemenskirche eingeweiht haben. Er starb bereits im Jahre 739 n. Chr. Wir wissen darüber hinaus, daß im Fußboden der Clemenskirche das Kieselschüttfundament eines uralten Kirchleins verborgen ist, welches von Experten in die Zeit vor 1000 datiert wird. Vieles, eigentlich alles aus der Frühzeit Fischelns ist uns leider verborgen geblieben. Vielleicht hilft das rätselhafte Rechteck im Flurstück "Am Junkers" später einmal, das Rätsel zu lösen.
Von 1392 bis 1794 gehörte Fischeln zum kurkölnischen Amt Linn. Bis Mitte des Jahres 1929 war Fischeln eine selbständige Gemeinde. Als der Bau einer Kanalisation anstand, wurde es nach Krefeld eingemeindet. Die Gemeindekasse war zu diesem Zeitpunkt jedoch keineswegs leer. Vielmehr erhielt Krefeld bei der Eingemeindung 350.000 Mark. Das „Krefelder“ Stahlwerk lag schließlich auf Fischelner Gebiet, so dass es seine Steuern nach Fischeln zahlte. In den 1960er und 1970er Jahren wuchs die Einwohnerzahl des Stadtbezirks Fischeln durch die Erschließung neuer Wohngebiete stark an.