Ampirion

Amprion: „Ohne Chance sind wir nicht“

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt am 17. Dezember über die Klage Krefelds gegen die 380-Kilovolt-Freileitung im Westen der Stadt. Das bestätigt Philipp Heinz auf Anfrage. Der Berliner Anwalt vertritt in dem Verfahren die Interessen Krefelds.

„Ohne Chance sind wir nicht“, sagt Heinz. Er verweist auf eine Verschärfung der Strahlenschutzverordnung. Demnach dürfen neue 380-kV-Leitungen Wohngrundstücke und Gebiete, auf denen sich regelmäßig Menschen aufhalten, nicht überspannen. „Genau das ist aber in Krefeld der Fall. Heute würde die Leitung so nicht mehr genehmigt.“

Allerdings räumt der Anwalt ein, dass die Bezirksregierung Düsseldorf unter anderen Bedingungen grünes Licht für die Stromleitung von Netzbetreiber Amprion gegeben habe. Trotzdem sei die Tendenz klar. Der Gesetzgeber wolle die Menschen besser vor elektromagnetischer Strahlung schützen. Dies werde er vor Gericht sehr deutlich machen.

Die 23 Stahlgittermasten sind fast alle fertig

Seit April baut Amprion an der Freileitung, die 7,3 Kilometer lang ist. Nach dem Willen der Stadt sollen davon etwa 2,5 Kilometer als Erdkabel verlegt werden. Dabei geht es um Flächen in der Nähe von Wohnhäusern oder Kleingärten. Die Bezirksregierung lehnt das ab und beruft sich auf das Energieleitungsausbaugesetz. Dort heißt es, dass der Einsatz von Erdkabeln auf 380-kV-Höchstspannungsebene noch erprobt werden müsse. Wo getestet werde, sei im Gesetz klar geregelt. Die Krefelder Trasse gehöre nicht dazu.

Amprion verweist zudem auf den finanziellen Aufwand. Erdkabel seien um ein Vielfaches teurer als der Bau einer Freileitung. Die Kosten der Freileitung beziffert das Unternehmen auf 1,5 Millionen Euro pro Kilometer. Laut Firmensprecher Andreas Preuß sind die 23 Masten fast fertig. Nun stünden die Seilzugarbeiten an. Im Frühjahr sei alles betriebsbereit.

WZ 20.11.2013



Stellungnahme des Vorstands des Bürgerverein Krefeld-Fischeln e.V. zur Meldung: Amprion sucht Konverterstandort nördlich der A 44 in Krefeld
Der Krefelder Lokalpresse war am 10. Juli 2013 zu entnehmen, dass der Netzbetreiber Amprion jetzt auch in Krefeld nördlich der BAB A 44 ein zehn Hektar großes Areal als Alternative zur Realisierung des Doppelkonverters sucht. Dieser Doppelkonverter wird als Knotenpunkt für die Hochspannungsgleichstrom-übertragung (HGÜ) von Emden nach Philippsburg benötigt.
Nachdem der Doppelkonverter auch in der Bezirksvertretung Fischeln am 09.07.2013 in der Diskussion zum Vortrag des Leiters der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Herrn Eckhart Preen, zum Thema „Entwicklung der Gewerbegebiete im Stadtbezirk Fischeln“ angesprochen wurde, hat sich der Vorstand des Bürgerverein Fischeln e.V. noch am gleichen Abend mit diesem Thema beschäftigt.

Der Vorstand des Bürgerverein Krefeld-Fischeln e.V. lehnt eine Realisierung des Doppelkonverters nördlich der A 44 im Bereich des im Flächennutzungsplanentwurf geplanten Gewerbegebiets grundsätzlich ab.
Hinzu kommt, dass ein derartiger Doppelkonverter im Flächennutzungsplan planrechtlich auch nicht als Gewerbegebiet sondern als Fläche für die Ver- und Entsorgung auszuweisen wäre.
Es muss davon ausgegangen werden, das dieser Doppelkonverter aufgrund seiner Ausmaße, benötigt wird eine Fläche von 100.000 Quadratmeter (qm), dann nur noch höchstens 500 m von der bestehenden Bebauung im Fischelner Süden entfernt wäre. Für die Bürger wäre das zusätzlich zur BAB A 44, deren sechsstreifiger Ausbau im Bundesverkehrswegeplan 2015 nicht auszuschließen ist, eine weitere Lärmquelle. Hinzu kommt, dass nördlich der A 44 und der schon heute parallel verlaufenden Hochspannungsfreileitung nach dem von der Stadt Krefeld in Auftrag gegebenen Masterplan Schiene eine Trasse zur Führung der Eisenbahn-Güterverkehrslinie „Eiserner Rhein empfohlen wird.

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