Spende eines Defibrillator
Einer der ersten Sportplätze mit Defibrillator
Der VfR Fischeln ist eine der ersten Fußballvereine in Krefeld, der auf seinem Sportplatz einen Defibrillator bereithält. Das hochmoderne Gerät leitet Ersthelfer Schritt für Schritt an und entscheidet selbstständig, ob Elektroschocks notwendig sind.
Ein Herzinfarkt kann jeden treffen, egal ob Jung oder Alt. Auch Sportler sind gegen den plötzlichen Stillstand des Herzens nicht gefeit. Deswegen hat der VfR Fischeln nun als erster Fußballverein Krefelds einen Defibrillator auf seiner Sportanlage an der Kölner Straße angebracht. Gestiftet wurde das tragbare Gerät vom Bürgerverein Fischeln und der Arbeitsgemeinschaft Wiederbelebung Krefeld.
„Unser Sportplatz ist eine prädestinierte Stelle; hier wird täglich Sport getrieben"
Direkt an den Umkleidekabinen der Spieler soll der hochmoderne Defibrillator angebracht werden. „Er kann von jedem Laien benutzt werden. Besondere Sachkenntnisse benötigt es nicht", erklärt Dagobert Allhorn, erster Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Wiederbelebung.
Wird eine bewusstlose Person gefunden, sollte zunächst der Atem kontrolliert werden. Wird der Defibrillator zur Hilfe genommen, leitet er den Ersthelfer Schritt für Schritt über einen Lautsprecher an. „Das Gerät erkennt über Elektroden, die auf den Körper des Bewusstlosen gelegt werden, ob der Patient Herzprobleme hat oder nicht", sagt Allhorn. Dazu vergleicht das Gerät selbstständig das EKG des Ohnmächtigen mit 10000 gespeicherten Herzströmen und entscheidet, ob Stromstöße oder eine Herz-Lungen- Massage nötig sind. „Wenn das Herz flimmert, das heißt schnell und unkontrolliert zockt, hilft nur ein „Neustart" durch einen Elektroschock", so der Experte.
Kann hingegen durch eine Herz-Lungen-Massage geholfen werden, erklärt das Gerät über Lautsprecher jeden Schritt und schreitet ein, sobald der Ersthelfer zu wenig oder zu viel Druck auf den Brustkorb des Patienten ausübt. Sollte der Ersthelfer die Kompressionen unterbrechen, fordert das Gerät auch zur Wiederaufnahme der Behandlung auf. Gleichzeitig ermahnt es den Helfer, Ruhe zu bewahren. „Nur den Rettungsdienst müssen die Helfer noch selbst informieren", so Allhorn. Bei regelmäßiger Wartung bleibt der Defibrillator ein Leben lang funktionstüchtig. Damit er auf dem Sportplatz gegen Wind und Wetter geschützt ist, wurde er an der Sportanlage des VfR Fischeln in einem alarmgesicherten Schaukasten untergebracht.
Für den Bürgerverein endete mit der Übergabe an den VfR Fischeln die lange Suche nach Interessenten für den Defibrillator: „Wir wollten schon lange ein weiteres Gerät an der Kölner Straße anbringen, konnten aber niemanden finden, der bereit war, das Gerät in seinen Räumlichkeiten unterzubringen", so Reiner Schütt, 1.Vorsitzender des Bürgervereins. Thomas Schlösser, erster Vorsitzender des VfR Fischeln freute sich über den Lebensretter: „Unser Sportplatz ist schließlich eine prädestinierte Stelle. Hier wird tagtäglich Sport getrieben, unser Verein zählt 800 aktive Mitglieder. Und mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: „Bei dem derzeitigen Tabellenstand des VfR Fischeln könnte es sein, dass das Gerät bald in Einsatz kommt."
RP 12.03.2011
Foto:
Dagobert Allhorn, Reiner Schütt, Remy-René Smeets, Thomas Schlösser und Kalla Reiners (v.l.) präsentieren den Defibrillator und den Schaukasten, in dem er untergebracht wird.
Info:
Ein Defibrillator ist ein Gerät, das durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen und Kammerflimmern beenden kann. Die Arbeitsgemeinschaft Wiederbelebung Krefeld hat bereits etwa 260 Defibrillatoren in Krefeld angebracht. Allein an der Kölner Straße sind nun fünf Geräte zu finden.